Mit KI ein Bild erstellen, das es noch nie gab.

Annette Glöckner - 13.04.2025

Kannst du KI-Bilder erstellen, die in Wahrheit gar nicht existieren? Ja – aber dazu brauchst du etwas, das die Künstliche Intelligenz (KI) selbst nicht hat: Kreativität.

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du mit Kreativität ein KI Bild erstellen kannst:

  • Warum KI nicht automatisch alle Bilder generiert, die du dir vorstellst
  • Wie du mit der richtigen Eingabeaufforderung (Prompt) wirklich hochwertige Bilder erstellst
  • Welche typischen Fehler du vermeiden solltest
  • Und: Beispiele mit unterschiedlichen KI-generierten Bildern im direkten Vergleich

Wenn du mit KI-Bildgeneratoren arbeitest – ob ChatGPT-4o, Midjourney, Adobe Firefly oder andere Tools – wirst du merken: für Bilder, die ein bisschen anders sind, brauchst du mehr als nur einen Klick. Du brauchst Vorstellungskraft, Sprachgefühl – und gute Prompts.


Warum KI nicht einfach jedes Bild erstellt

Ein weitverbreiteter Irrglaube: KI sei kreativ. Ist sie nicht.

Künstliche Intelligenz ist ein reine Statistik und macht daraus Vorhersagen.

Ein KI-Bildgenerator wurde mit Millionen echten Bildern trainiert. Daraus lernt er, was am wahrscheinlichsten ist – was oft vorkommt und Menschen tausendfach fotografieren. Daraus lernt der Bild Generator Wahrscheinlichkeiten und Vorhersagen.

Deshalb merkt man es gerade bei KI-Bildern extrem: 👉 Du gibst den Prompt „a full wine glass“ – und bekommst ein Glas, das zu 40 % gefüllt ist.

Warum? Weil das in fast allen Trainingsdaten genauso vorkommt. Die KI generiert also nicht das, was du willst, sondern das, was sie kennt.

Ein Glas, das exakt bis zum Rand gefüllt ist, wird zur Challenge. Und ein Glas, das sogar überläuft? Noch unwahrscheinlicher.

Wenn du also ein KI Bild erstellen willst, das aus dem Rahmen fällt, brauchst du nicht mehr Rechenleistung – du brauchst mehr Vorstellungskraft.


Wie du kreativ promptest, um ein KI Bild zu erstellen

✅ Was du tun solltest:

  • Gegen das Gelernte prompten. Die KI kennt den Standard – du willst Inhalte, die nicht realistisch sind. Dann formuliere sehr genau und überzeugend, was du genau willst.
  • Details! Sei so spezifisch wie möglich, nenne technische und physikalische Eigenschaften wie Flüssigkeitsstände oder Glasformen.“A wine glass filled exactly to the rim with red wine, surface flat, no overflow, meniscus visible.” Längere Prompts führen zu spezifischeren, komplexeren und damit auch leichter als KI-generiert erkennbaren Bildern, wie in der Studie Human vs. AI untersucht wurde.
  • Englisch verwenden. Die KI-Modelle verstehen englische Sprache oft präziser, vor allem bei Bilddetails.

❌ Was du vermeiden solltest:

  • Vage Begriffe. „Full wine glass“ ist zu vage. Für die KI ist ein volles Weinglas vielleicht zu 40% gefüllt – das ist das Wahrscheinlichste. Wenn also die Trainingsbilder keine vollen Weingläser zeigt, wird die KI dazu tendieren, solche Bilder zu erzeugen, selbst wenn ein teilweise gefülltes Glas gewünscht ist.
  • Zu kurze und unspezifische Prompts. Je ungewöhnlicher das Bild, desto genauer muss die Beschreibung sein. Das KI-Modell weiß nicht, wie ein teilweise gefülltes Glas aussehen sollte, sondern reproduzieren Muster, die sie in den Trainingsdaten gelernt haben. Dies kann dazu führen, spezifische Details wie den genauen Füllstand eines Glases nicht korrekt darzustellen.
  • Deutsch. Leider sind die besten Trainingsergebnisse noch auf Englisch.

KI Bild erstellen: Wie die KI ein volles Weinglas interpretiert – 3 Beispiele

Der Standard: 40 % voll

Prompt: “A wine glass with red wine” 

📸 Ergebnis: Die KI zeigt ein realistisches Weinglas, trotz des Prompts ‚volles Weinglas‘ bleibt der Füllstand deutlich unter dem Rand.

halbvolles Weinglas

Typisch für ein KI-Bildgenerator Modell: KI erstellt realistische Bilder. Das Glas ist nur teilweise gefüllt. Und das hat sehr gute Gründe, vor allem bei Rotwein. Der Wein braucht Raum zum „atmen“ und erhält ein besserer Aroma-Erlebnis.


Die Spielwiese: Wein läuft über

Prompt: „A full wine glass filled to the brim, red wine splashing out, dynamic motion, liquid flying over the edge.“

📸 Ergebnis: Die KI interpretiert das ‚volle Glas‘ als Bewegung: Wein spritzt über den Rand.

Wein spritzt raus

Bei der Bildgenerierung kommt Bewegung, Überschuss und Dynamik ins Spiel. KI-generierte Bilder sind gut fürs Experimentieren, sie können schnell und einfach erstellt werden. 


Die Challenge: Voll bis zum Rand

Prompt: “A glass of red wine filled exactly to the rim, calm surface, no spill, clear meniscus visible on the edge.”

📸 Ergebnis: Das Glas ist millimetergenau bis zum Rand gefüllt. Diese Variante zeigt, wie schwer es ist, ein technisch korrektes und gleichzeitig natürlich wirkendes Bild mit KI zu erzeugen, wenn passende Trainingsdaten fehlen.

Volles Weinglas

Fast philosophisch – still, ruhig, exakt und vor allem unrealistisch.


Fazit: Du bist kreativer als die KI

Wenn du ein KI Bild erstellen willst, das es in der Realität kaum gibt, du hast aber die Idee, dann sei kreativ und geb dich nicht mit schlechten Ergebnissen zufrieden, die nicht deiner Vorstellung entsprechen..

Der KI-Bildgenerator denkt in Wahrscheinlichkeiten. Du denkst in Ideen. Und genau darin liegt deine Stärke.

Sei so konkret wie möglich, gehe über das Offensichtliche hinaus – und hab ein bisschen Geduld. Das Bild, das du suchst, existiert noch nicht. Aber du kannst einzigartige Bilder erschaffen.

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Annette Glöckner

Meine Leidenschaft liegt darin, kreative Lösungen für Kundenprobleme zu entwickeln und dabei nachhaltige Produkte und Geschäftslösungen zu schaffen, die langfristig erfolgreich sind.

Über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren hinweg habe ich in verschiedenen Ländern Europas und Indien gelebt und gearbeitet. Mein beruflicher Weg führte mich durch unterschiedliche Führungspositionen in den Bereichen Technologie, Beratung, Produktentwicklung, Logistik, eCommerce und Marketing.

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