KI-Kompetenz aufbauen: So erfüllst du die neuen EU-Vorgaben gemäß EU AI Act

Annette Glöckner - 26.02.2025

Seit dem 2. Februar 2025 ist eine neue Vorschrift in Kraft, die für alle Unternehmen relevant ist, die Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Die EU KI-Verordnung oder der EU AI Act legt fest – Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügen. Das betrifft auch Kleinunternehmen, mit wenigen oder auch keinen Mitarbeitern, die allgemeine Tools wie ChatGPT, Midjourney, Claude oder eine andere Anwendung nutzen. 

KI-Kompetenz: Was fordert Artikel 4 der KI-Verordnung?

Der EU KI Verordnung über Künstliche Intelligenz schreibt vor, dass jeder, der KI-Systeme nutzt oder betreibt, über die notwendige Kenntnis verfügen muss (Artikel 4). Das bedeutet, du musst in der Lage sein, KI-Systeme sachkundig einzusetzen, Chancen und Risiken von KI richtig einzuschätzen und potenzielle Gefahren zu vermeiden.

EU AI Act, Artikel 4 fordert eine grundlegende Kenntnis im Umgang mit KI

Das bedeutet:

✅ Du und dein Team müssen nachweisen, dass ihr KI-Systeme sachkundig nutzt und über grundlegendes Wissen zum KI-Gesetz verfügt.

✅ Die Schulung sollte die Regelungen des EU AI Act, Grundlagen der Künstlichen Intelligenz, die effektive Nutzung von Prompts, Datenschutz, Datensicherheit, ethische Fragestellungen und potenzielle Risiken abdecken.

✅ Freelancer oder externe Dienstleister müssen ebenfalls über KI-Kompetenz verfügen, die in deinem Auftrag mit KI arbeiten.

Wenn du beispielsweise ChatGPT für deine Marketingstrategie oder Midjourney für Social-Media-Grafiken nutzt, musst du nachweisen können, dass du und dein Team die Grundlagen des sicheren und ethischen Einsatzes verstanden haben und keine verbotenen Methoden verwendest.

Verbotene KI-Praktiken: Was steht in Artikel 5 des EU AI Act?

Artikel 5 listet verbotene KI-Praktiken auf, die unter keinen Umständen eingesetzt werden dürfen. Du riskiert saftige Bußgelder, da Verstöße mit bis zu 35 Millionen Euro oder bis zu 7 % des weltweiten Jahresumsatzes geahndet werden. (Quellen: t3n, TÜV Rheinland)

Darunter fallen:

❌ Manipulative KI: Systeme, die Menschen unbewusst beeinflussen oder täuschen.

❌ Ausnutzung von Schwachstellen: KI, die gezielt verwundbare Gruppen beeinflusst.

❌ Social Scoring: Bewertung von Menschen basierend auf Verhalten oder Eigenschaften, wie in China

❌ Emotionserkennung am Arbeitsplatz

❌ Gesichtserkennung ohne Zustimmung

❌ Kategorisierung nach biometrischen Daten: Einteilung nach ethnischer Herkunft, politischen Ansichten oder sexueller Orientierung.

Praxisbeispiel: Was muss ein Kleinunternehmer konkret tun?

FrageLösung
Muss ich die Nutzung von KI-Systemen dokumentieren?Ja, du musst KI-Kompetenzen nachweisen können, dass du und dein Team sich mit KI auseinandergesetzt habt. Am besten habt ihr einen KI-Beauftragten.
Gibt es offizielle Anforderungen?Noch gibt es keine festen Vorgaben, aber KI-Kompetenz Schulungen sind empfehlenswert. Wichtig ist, dass deine Mitarbeiter aktiv ein Verständnis für den sicheren Umgang mit der KI-Nutzung nachweisen können.
Was passiert bei einem Verstoß gegen Artikel 5?Es drohen hohe Bußgelder oder der Verlust der Erlaubnis zur Nutzung bestimmter KI-Systeme.
Darf ich ChatGPT oder Midjourney verwenden?Ja, solange du KI-Modelle transparent und verantwortungsvoll nutzt und verbotene Praktiken vermeidest.

💡 Praxistipp: Dokumentiere deine KI-Fortbildungen und speichere diese in deinen internen Unterlagen ab.

Vorteile und Herausforderungen für Kleinunternehmen durch das KI-Gesetz

Die Umsetzung der neuen EU AI Act Regelungen bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen:

Vorteile:

  • Klare Regeln minimieren rechtliche Risiken und mögliche Strafen des KI-Gesetzes.
  • Du kannst KI verantwortungsvoll einsetzen und dein Business effizienter machen.
  • Kunden und Partner vertrauen dir mehr, wenn du transparent mit KI umgehst.

Herausforderungen:

  • Die Sicherstellung der KI-Kompetenz kostet Zeit und eventuell Geld.
  • Viele Kleinunternehmer sind sich der neuen Vorschriften und des Risiko noch nicht bewusst.

Best Practices: So setzt du die neuen Anforderungen aus dem EU AI Act richtig um

Techwanderer bietet mit zertifizierten Datenschutzbeauftragten eine KI-Kompetenz Schulung an, die speziell für Art. 4 des AI Acts konzipiert ist. 

Die Fortbildung richtet sich an Kleinunternehmer, Mitarbeiter Selbstständige und Freelancer und vermittelt wesentlichen Grundlagen der KI und die notwendigen Kompetenzen für einen rechtssicheren, fairen und effizienten Umgang mit KI-Systemen, die als Nachweis für den EU AI Act gelten.

Hier kannst du dich zu einer KI-Fortbildung anmelden.


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Annette Glöckner

Meine Leidenschaft liegt darin, kreative Lösungen für Kundenprobleme zu entwickeln und dabei nachhaltige Produkte und Geschäftslösungen zu schaffen, die langfristig erfolgreich sind.

Über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren hinweg habe ich in verschiedenen Ländern Europas und Indien gelebt und gearbeitet. Mein beruflicher Weg führte mich durch unterschiedliche Führungspositionen in den Bereichen Technologie, Beratung, Produktentwicklung, Logistik, eCommerce und Marketing.

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